Hatte ich mich eigentlich schon als Twilight-Fan geoutet? Ich hatte ja im August bereits den Zukunftsroman "Seelen" bzw. "The Host" von Stephenie Meyer rezensiert und natürlich dürfen bei Stephenie Meyer auch die Twilight-Romane und mittlerweile Filme nicht fehlen, immerhin ist sie für diese Reihe berühmt geworden! Ich habe die Bücher bereits gelesen, als der dritte Teil, Eclipse, noch nicht erschienen war (ca. 2006) und sich zumindest in Deutschland kaum jemand für die Romane interessierte. Wenn ich damals jemanden von der Faszination "Twilight" überzeugen wollte, starrten mich nur unverständige Blicke an. Mittlerweile haben selbige Leute die Bücher und Filme genauso verschlungen wie ich. Allerdings ist eines heute beim Lesen der Bücher zum ersten Mal sehr ärgerlich: Man weiß, dass es sich um Vampirgeschichten handelt und genau das war es, was die besondere Faszination des ersten Buches für mich ausmachte: Nicht zu wissen, welche Art von Wesen Edward ist und was hinter seinem Geheimnis steckt. Wie Bella versuchte ich damals herauszufinden, was hinter diesem merkwürdigen Typen steckte, der regelmäßig für eine Weile verschwand und Bella so "abstoßend" fand. Diese Faszination ist natürlich mit der zunehmenden Promotion und Werbung, durch die Verfilmung und die beinahe klichéhafte Vermarktung kaputt gemacht worden. Sehr schade übrigens, weil die Bücher wirklich eine andere Art von fantastischen Liebesromanen einleiteten. Genau wie Harry Potter es schaffte, Fantasy-Romane - sowohl Alte als auch Neue - wieder aus der Versenkung hervorzuholen und ihnen eine begeisterte, riesige, moderne Leserschaft gab, schaffte es auch Stephenie Meyer mit ihrer Twilight-Reihe die Vampirromane neu zu beleben - zumindest für mich. Nur schade, dass man mittlerweile sehr komisch angesehen wird, wenn man erzählt, man würde die Twilight-Romane lieben. Hier haben die Filme und die viele Liebes-, Schnulzen- und Mädchen-Werbung mit diversem Promotionsmaterial die Faszination ein wenig zerstört. Und meiner Ansicht nach, sind die Filme eindeutig auf dem Hintergrund der Romanverfilmung besser, als wenn man sie für sich betrachtet. Gerade der erste Film hat seine Längen und aus meiner Sicht hätte man Übergänge und ähnliches viel besser darstellen können. Genauso ist auch der zweite Film eher qualitativ mäßig und übertrieben schnulzig, was aber einfach daran liegt, dass so auch der zweite Romanteil bereits aufgebaut ist. Hier wird natürlich durch die Einführung der Wölfe mit Jacob und dem "Pack" bereits ein wenig mehr Spannung aufgebaut und die große Frage: Wie geht es weiter mit Bella, Edward und Jacob wird vertieft. Im dritten Teil wandelt sich dann die Filmwelt und wird durch die Neugeborenenarmee von Victoria und Riley richtig spannend. Hier zeigt sich noch die "wahre" Natur von Vampiren und nicht die Lieb-Kind-Familie der "vegetarisch" lebenden Cullens. Hier kommt Spannung in Buch und Film hinein, vor allem dadurch, dass im Film nicht nur die bekannten Teile aus dem Roman Eclipse verfilmt wurden, sondern auch die Sicht der Neugeborenenarmee aus "Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl: Das kurze zweite Leben der Bree Tanner" eingebunden wird. Auch die Frage nach der Zukunft der Dreiecksbeziehung Bella - Edward - Jacob klärt sich in diesem Teil. Doch diese Spannung geht natürlich mit Breaking Dawn I wieder verloren, da dieser Teil von der Romanvorlage her einfach sehr schnulzig angelegt ist und man fragt sich, ob Teil 1 und 2 wirklich hätten getrennt verfilmt werden müssen. Der zweite Breaking Dawn Teil verändert die Stimmung der Filme dann jedoch wieder, ist deutlich düsterer angelegt und setzt auf Spannung.
Womit wir dann beim neuesten Film wären... Für diejenigen von euch, die ihn noch nicht kennen, entsprechend hier mal eine kurze Rezension, in der ich natürlich wie üblich nicht zu viel verraten werde - ich gehe allerdings davon aus, dass ich die anderen Filme oder Bücher bis Breaking Dawn I kennt.
Breaking Dawn Teil II beginnt genau an der Stelle, an der Teil I aufhörte: Bella wacht als neugeborene Vampirin auf und beobachtet die Welt aus einem ganz neuen Blickwinkel. Mithilfe von Edward geht sie erstmalig auf die Jagd und lernt ihre Sinne zu nutzen. Dabei stößt sie jedoch auf einige Kletterer. Wird sie die Menschen töten? Nach der ersten Jagd erwartet sie eine weitere Überraschung: Jacob ist nicht verschwunden, sondern immer noch anwesend, da er - wie ja bereits am Ende von Teil I gezeigt wurde - auf Renesmee geprägt wurde. Bella jedoch weiß von alldem noch nichts und ist, wie zu erwarten sein kann, nicht sonderlich begeistert. Kann sie sich denn als neugeborene Vampirin beherrschen? Immerhin werden Neugeborene leicht von ihren Gefühlen übermannt und unterschätzen ihre Fähigkeiten... Und eine weitere Überraschung erwartet Bella: Ihre Tochter sieht definitiv älter aus als 2 Tage... Wieso nur? Und vor allem - wie lange lebt sie, wenn sie weiterhin in der Geschwindigkeit altert?
Viele Probleme und neue Erfahrungen strömen auf die wiedergeborene Bella ein und auch neue Gefahren bereiten ihr Schwierigkeiten, denn die Volturi sind auf dem Weg...
Der Film ist ein krönender Abschluss der Twilight Saga, der alle Geschichten zu einem Ende bringt und noch einmal in einem spannenden Finale die Cullens auf die Volturi treffen lässt.
Mir hat der Film insgesamt gut gefallen, da er die wichtigsten Themen des letzten Teils abdeckt und in den Film einfließen lässt. Mir fehlte leider die Spannung, die im Buch bei der Vorbereitung auf das Volturi-Aufeinandertreffen herrscht. Nach und nach lernt Bella dort mit ihren neuen Fähigkeiten umzugehen, während im Film alles sehr schnell passiert. Ebenso spielt die Hintergrundgeschichte mit J. Jenks im Film eine solche Nebenrolle, dass man sie dort auch ganz hätte weglassen können.
Einen großen Unterschied gibt es allerdings noch zwischen Roman und Verfilmung: Das Ende! Darauf dürfen sowohl diejenigen, die die Bücher gelesen haben, als auch jene, die die Romane nicht kennen, gespannt sein, denn es gibt eine unerwartete Wendung im Geschehen...
Ich kann euch also nur empfehlen auch das Finale der Twilight-Saga nicht zu verpassen, auch wenn sicherlich die Frage offen bleibt, ob man nicht den schnulzigen Breaking Dawn I und den neuen Teil II hätte in einen Film packen und dafür einige überflüssige Szenen streichen können...
Über alle Filme hin betrachtet, finde ich die Romanverfilmungen gut gelungen und größtenteils auch gut in Szene gesetzt. Natürlich kann in einer Verfilmung nie die volle Faszination von Romanen wiedergegeben werden und natürlich findet man auch an jedem Film seine Mängel. Dann fehlt der eine oder andere Lieblingsteil eines Romans oder aber eine bestimmte Szene oder Situation hat man sich selbst ganz anders vorgestellt. Insgesamt finde ich jedoch, dass der Großteil der Twilight-Saga gut wiedergegeben wird und man erhält einen schönen Eindruck der Gesamtsituation. Obwohl mir - zugegebener Maßen auch nach Breaking Dawn Teil II - die Verfilmung von Eclipse am besten gefallen hat... Was mich aber nicht daran hindern wird, mir auch den neuesten Teil als DVD demnächst zuzulegen. Ich jedenfalls finde es schön, dass die Romane verfilmt wurden, auch wenn mir der Medienrummel um Twilight ein wenig die Faszination der Romane genommen hat - wobei ich sie immer noch zu meinen Lieblingsbüchern zählen würde.
Wie sieht es bei euch aus? Teilt ihr die Faszination "Twilight" mit mir? Habt ihr die Bücher gelesen? Habt ihr die Filme gesehen? Was haltet ihr von den Filmen? Wie fandet ihr die Bücher und wie die Filme als Romanverfilmung?
(Das verwendete Poster zu "Breaking Dawn part 2" stammt von der englischen Wikipedia und wird hier im Rahmen der "fair use" Lizenz der United States copyright law verwendet, die besagt, dass man eine niedrig skalierte Version des Posters verwenden darf, um kritische Kommentare zum zugehörigen Film entsprechend zu kennzeichnen.
The used poster is taken from the English Wikipedia website and used under fair use licence under United States copyright law as it is used scaled-down to provide critical commentary on the corresponding film.)