Dienstag, 1. Oktober 2013

Rakka-Takka... Julie entdeckt die Metal-Welt


Schon einmal auf einem Metal-Konzert gewesen? Nein? Ich bis Freitag auch nicht... und es war eigentlich auch bis Freitag etwas, was ich definitiv noch nie vorhatte, denn eigentlich stehe ich nicht auf schwarz gekleidete Typen, die herumspringen und "RAKKA TAKKA - MOTHERF***ER" schreien... Um genau zu sein, bin ich eigentlich überhaupt kein großartiger Musikfan. Ein bisschen Radio oder die ein oder andere CD im Auto und das war es auch so ziemlich. Die einzigen Bands, die ich gehört habe, traten meist auf kostenlosen Open-Air-Festivals auf, bei denen die Menschen eher weniger völlig austicken...


Wie um alles in der Welt so jemand wie ich dann gerade auf ein Metal-Konzert kommt?
Nun recht einfach: Mein Freund erkundigte sich bei mir, ob wir die Karten seiner Eltern übernehmen wollten, die sonst verfallen würden. Allerdings hieß es zuerst "Hast du Lust auf ein Acapella-Konzert?" und da ihr ja wisst, dass ich ganz gern Acapella höre, sagte ich natürlich zu. Einige Minuten später kam dann aber noch der Nachsatz: "Achja, das ist kein normales Acapella, sondern Acapella Rock & Metal."
Öhm... "WTF?!" denkt ihr jetzt bestimmt, denn genau das war auch mein erster Gedanke, denn wie im alles in der Welt will eine Acappela-Band Metal spielen? Nicht, dass ich jetzt der große Metalfan wäre (wie bereits erwähnt), aber immerhin weiß ich, dass die Gitarrensoli von Nightwish und Co ziiiiiiiemlich lang und ziiiiiiiiemlich krass sind. Auf der einen Seite stand nun also ein bisschen die Skepsis: Wollte ich wirklich auf ein Metalkonzert? Aber auf der anderen Seite stand die große Neugierde: Wie um alles in der Welt sollte das bitte funktionieren? Acapella und Metal in einem?

Entsprechend machten wir uns fertig - für das erste Metal-Konzert unseres Lebens. Was zieht man da an, damit man nicht auffällt? Ah, ja... schwarz - dann kann ja nichts schief gehen, richtig? So dachten zumindest mein Freund und ich - und liefen damit ganz gut, denn im Gegensatz zu anderen "Zufallsgästen" in orange und rot fielen wir in unserem schwarz nicht ganz so auf und stachen v.a. nicht aus der Menge heraus. Die übrigens machte einen Großteil der "Faszination" des Metal-Konzerts aus. Schon einmal gesehen, wie so etwas ist? Oder besser: Schon einmal die Klichées gehört? Nicht? Darf ich? Dann stellt es euch folgendermaßen vor:
Person Unbekannt schreit:
RAKKA-TAKKA!
Masse in schwarzen Klamotten schreit zurück:
MOTHERF***ER!
Person Unbekannt brüllt erneut:
RAKKA-TAKKA!
Und ja, Menge in schwarz schreit erneut zurück.... Naja hatten wir schon... Wobei... nein, das muss ich definitiv weiterführen, denn diese merkwürdige Person X und Menge "Schwarz" hörte tatsächlich nicht auf zu schreien, so lange sie niemand unterbrach. Im Ernst! Das Einzige, das X und Schwarz zum Stoppen bringen konnte, war die Band, die zwischenzeitlich eingetroffen war und loslegen wollte - nicht, dass ich zu diesem Zeitpunkt RAKKA-TAKKA zum letzten Mal an diesem Abend hörte... Doch schauen wir uns erstmal die Band an:


Bestehend aus einem Schlagzeuger und fünf Sängern machte VAN CANTO sehr schnell richtig gute Stimmung im Saal! Mit einer tollen Abwechslung aus sehr klichéehaften Metal-Songs und ruhigen Balladen, sowohl eigenen als auch gecoverten Songs schaffen sie es, das Publikum - ob Metalfans oder auch nicht - in ihren Bann zu schlagen. Nicht lange dauerte es, bis alle mitklatschten und nach immer mehr Zugaben riefen. Und hatte die Band einmal kurz Durst, half ein Ruf nach "RAKKA-TAKKA" und schon hatte die Band mindestens 10 Minuten ihre Ruhe...
Ich glaube, beeindruckt haben mich vor allem die Acapella-Gitarrensoli. Ich hätte ja nicht erwartet, dass das Ganze tatsächlich so authentisch klingt und man sich quasi die Gitarren echt vorstellen kann.

Aber... es war tatsächlich ziemlich cool! Auch wenn es Live doch um einiges cooler klang, habe ich hier mal ein Youtube-Beispiel des VAN CANTO-Songs "Wishmaster" für euch - natürlich mit "Gitarren"soli ohne Gitarre, denn das einzige Instrument der Band ist ein Schlagzeug!


So und jetzt stelle man sich mich mitten drin vor... äähm... ja :-D Wenn ihr mir schon länger folgt, werdet ihr wissen, dass ich defintiv nicht der MOTHERF***ER-schreiende Typ Mensch bin... Aber Spaß hatte ich trotzdem - übrigens vor allem auch am Publikum, denn beobachtet mal von etwas weiter hinten eine Menge, die ernsthaft einfach nicht aufhört, sich gegenseitig mit RAKKA TAKKA - MOTHER... naja hatten wir schon... diesem Spruch jedenfalls anzuschreien! Und das konnten die ernsthaft ewig durchhalten! Könnt ihr euch das vorstellen? Und während der Songs wurde herumgehüpft, Haare wurden herumgewirbelt (JA - TATSACHE!) und es wurde ge... äähm... wie hieß das? AH! Pogen... Bitte was? Ja... genau... so verständnislos schaute ich auch drein... Wikipedia sagt dazu:
"Der Pogo ist ein Tanz, der seine Ursprünge in der Punkszene der 1970er-Jahre hat. Der Begriff 'Pogo' wird auch für unterschiedliche Arten des Tanzes in der Punk-Szene oder Sub-Genres des Punks und Alternative Rock verwendet." (http://de.wikipedia.org/wiki/Pogo)
Ah... ja... Tanz? Wie bitte?! Ich versuche mal zu veranschaulichen, wie das Ganze aussah:
Person X rempelt Person Y an und springt dabei wild durch die Gegend. Person Y rempelt dann herumspringend Person Z an usw...
So zumindest wirkte dieser "Tanz" auf mich - und ehrlich gesagt, war ich ganz froh, etwas weiter weg zu stehen, da ich zumindest vermute, dass dieser "Tanz" (*hust*) ziemlich weh tun kann! Deren blaue Flecke wollte ich zumindest nachher nicht haben... Aber aus meiner Entfernung hatte ich zumindest die Chance mich blendend zu amüsieren ;-)

Mein Fazit des VAN CANTO - Abends

Die Musik war überraschend gut und ziemlich abwechslungsreich. Von schnell und das für mich bisher "Metal-Typische" bis langsam und viel Inhalt, gab es so ziemlich alles. Die Band machte Spaß und Stimmung im Saal, sodass schnell alle mitklatschten und ihren Spaß hatten (v.a. die Pogo-Leute... *hust*). Die Gitarrensoli in Acapella-Variante waren ziemlich cool und echt gut umgesetzt. Also: Lohnt sich durchaus und ist sicherlich mal eine Möglichkeit "Metal" zu erleben, ohne gleich... mmh... der vollen Ladung (!?) des Heavy Metals ausgesetzt zu sein. Auf alle Fälle spannend... auch die Beobachtung von RAKKA-TAKKA-schreienden Menschen!

1 Kommentar:

  1. Das hört sich gut an. Da beneide ich euch ein wenig, freue mich aber, dass unsere Karten in guten Händen waren.
    Danke für den interessanten Einblick!
    Gruß von der Nordsee, Annette

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